Im Herbst vergangenen Jahres begannen in Deutschland die Vorauswahlen und die anschließenden Hauptkörungen der Junghengste. Gleich mehrere deutsche Zuchtverbände machten das Tragen eines Helms für die Vorführer zur Pflicht.

Wenn Züchter ihren Verbänden in den Herbst- und Wintermonaten ihre neuen Aspiranten präsentieren, ziehen die „Future Stars“ des Sports die Blicke anderer Züchter und Reitsport-begeisterter magisch auf sich. In dieser Saison dürfte ein Teil der Aufmerksamkeit jedoch auch den Vorführern gelten ­– denn zum Beispiel beim Hannoveraner, Trakehner, Oldenburger und Holsteiner Verband laufen sie jetzt mit Helm.

Das sind Bilder, die im ersten Moment sicher ungewohnt wirken, bei genauerer Betrachtung jedoch absolut Sinn ergeben. Während in anderen Ländern, zum Beispiel in Dänemark oder Schweden, das Tragen eines Helmes bei Hengstkörungen längst gang und gäbe ist, betritt Deutschland gerade Neuland. Aus gutem Grund, denn die Initiative hat das Potenzial, das Verletzungsrisiko im Umgang mit dem Sportpartner „Pferd“ maßgeblich zu verringern. Und das nicht nur bei den Körungen selbst: Die Zuchtverbände übernehmen eine Vorbildrolle und erinnern jeden Reitsportbegeisterten an persönliche Momente, in denen das Tragen eines Reithelms nicht nur auf, sondern auch neben dem Pferd sinnvoll gewesen wäre bzw. in Zukunft sein könnte.

 

 

Mehr Sicherheit auch neben dem Pferd 

Internationale Untersuchungen zeigen, dass etwa ein Drittel1 aller pferdeassoziierten Verletzun-gen nicht beim Reiten selbst, sondern im Umgang mit Pferden passieren. In Deutschland bele-gen das zum Beispiel Zahlen der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG)2. Die Zahl der Pferdehalter, die bei der SVLFG versichert sind, ist im Vergleich zur Gesamtzahl der Reiter und Pferdehalter in Deutschland zwar überschaubar, die Anzahl und Schwere der gemeldeten Unfälle jedoch bemerkenswert: Statistisch gesehen verunglückten im Jahr 2020 jeden Tag fünf bis sechs Versicherte beim direkten Umgang mit Pferden so schwer, dass sie länger als drei Tage arbeitsunfähig waren. Insgesamt waren 2.065 Personen betroffen. 

Die Ursachen für Verletzungen im Umgang mit Pferden sind vielfältig. Sie passieren zum Beispiel beim Führen und Verladen der Tiere, bei der Pflege oder Arbeiten in der Stallgasse – und werden noch immer unterschätzt. Als Unfallursache wird dann häufig das unvorhersehbare Verhalten des Pferdes genannt, eine französische Studie3 konnte allerdings zeigen, dass selbst bei vermeintlich einfachen Tätigkeiten eine beträchtliche Anzahl von Fehlern gemacht wurden – unabhängig von der Erfahrung der Teilnehmer:innen!

Kenntnisse über natürliche, typische Verhaltensweisen – die Reaktionen eines Pferdes hängen mit seinem Verhalten als Steppen-, Flucht- und Herdentier sowie mit seiner Sinneswahrnehmung zusammen – sind daher eine wichtige Voraussetzung, um Unfälle zu vermeiden. Aber es gehört noch mehr dazu …

 

Kopfschutz hat Priorität

Während Reiter:innen auf dem Pferd heute in der Regel einen Helm tragen, hat sich diese Routine neben dem Pferd bisher nicht etabliert. In der genannten französischen Studie etwa agierten nur 7 Prozent der Teilnehmer:innen neben dem Pferd mit Kopfschutz. Hier gilt es nachzubessern, wenn man bedenkt, dass sich beim Reiten bzw. im Umgang mit Pferden nach Angaben der Gesellschaft für orthopädisch-traumatologische Sportmedizin (GOTS) e.V. in Jena hierzulande jährlich rund 40.000 Unfälle ereignen, die ärztlich behandelt werden müssen.4 Die gute Nachricht: Das Risiko für schwere Schäden am Kopf kann durch das Tragen eines Helms reduziert werden.

 

 

Wissenswertes über Kopfverletzungen

Die Kräfte, die bei ungewolltem „Kontakt“ mit dem Pferd auf den Kopf wirken, können enorm sein. Reithelme können schützen und einigen dieser Kräfte standhalten. Allerdings: Meist werden Helme nur anhand eines geraden Aufpralls auf ihre Sicherheit getestet. Oft erfolgt die Einwirkung auf den Kopf bei einem Tritt oder Stoß des Pferdes, bei einem Sturz o. ä. aber nicht linear, sondern schräg. Dabei können sogenannte Rotationsbewegungen auf den Kopf einwirken, die gravierende Verletzungen zur Folge haben können.


Das Mips®-Sicherheitssystem
Mips® ist eine Abkürzung für Multi-Directional Impact Protection System. Das Mips®-Sicherheitssystem besteht aus einer reibungsarmen Schicht, die unter anderem in Reithelme eingebaut wird. Sie wurde entwickelt, um zu helfen, die Wirkung von Rotationsbewegungen auf den Kopf bei schräg erfolgenden Einwirkungen zu reduzieren. Das Mips®-Sicherheitssystem ist unserem natürlichen Schutzsystem, das es dem Gehirn erlaubt, sich relativ zum Schädel zu bewegen, nachempfunden. So soll es helfen, bei bestimmten, schräg erfolgenden Aufprallereignissen, die auf den Kopf wirkenden Rotationsbewegungen zu reduzieren. Aktuell arbeitet Mips mit mehr als 150 Helm-Marken zusammen, die meisten aus dem Sport- und Motorbereich. Das Mips®-Sicherheitssystem wurde bei mehr als 800 Modellen eingeführt und allein im Jahr 2021 weltweit in 12,6 Millionen Helme integriert.


Das Unternehmen Mips 
Mips hat sich auf helmbasierte Sicherheit spezialisiert und ist in diesem Bereich einer der Marktführer. Das Mips®-Sicherheitssystem basiert auf einem „Ingredient Brand“-Modell und wird weltweit an die Helmindustrie verkauft. Das Mips®-Sicherheitssystem ist patentrechtlich geschützt und basiert auf mehr als 25-jähriger Forschung, Tests und Entwicklung in Kooperation mit dem Royal Institute of Technology und dem Karolinska Universitätskrankenhaus in Stockholm, Schweden. Dort befindet sich auch der Hauptsitz des Unternehmens mit über 70 Mitarbeitern in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Vertrieb, Marketing und Verwaltung sowie dem Testzentrum.

Weitere Informationen: www.mipsprotection.com


Pressekontakt:

Freda Tietjen                                               Marcus Lindgren

Rothenburg & Partner GmbH                       Mips AB

Telefon: +49 40 889 10 80                            Telefon +46 70-111 21 21

tietjen@rothenburg-pr.de                              marcus.lindgren@mipsprotection.com

 

 

1https://www.researchgate.net/publication/346421504_Verletzungsmuster_im_Pferdesport

2https://www.svlfg.de/fa-fuer-mehr-sicherheit-in-der-pferdehaltung

3https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0168159119300620

4https://www.gots.org/blog/2020/05/04/verletzt-im-sattel-mit-welchen-traumata-plagen-sich-reiter/